Ballads as News Media in Europe and Australia, 1550-1920
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Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Ze[..]ngen : Die Erste/ Von dem grossen Jammer/ welcher sich begeben in der Marggraffschafft Baden/ wie allda schon uber die Fünfftzig Hexen/ Mann / Weib / Knaben und Mägdlein/ sein verbrant worden/ was dieselben für schröckliche Sachen bekant haben / vnd etlich hundert Menschen durch ihr Teuffels Kunst vmb das Leben gebracht / auch die Liebe Frücht auff dem Feld verderbt / vnd was sie sonst für Vbels angericht / ist mit fleiß beschrieben/ und in ein Gesang verfast ... ; Die Ander/ Auß dem Elsasserland/ Wie das zu Sanct Johannes/ ein stund von Elsaßzabern/ in der Capell die Bildnuß Christi auf dem Altar/ so in dem Schoß Mariae ligt/ wie man sie mit einander reden hören ... ist mit fleiß beschrieben/ unnd in dem Gesang zu Molßheim in Truck außgangen ...
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Zwo Warhafftige/ und doch Männiglich zuvor bekante Newe Ze[..]ngen : Die Erste/ Von dem grossen Jammer/ welcher sich begeben in der Marggraffschafft Baden/ wie allda schon uber die Fünfftzig Hexen/ Mann / Weib / Knaben und Mägdlein/ sein verbrant worden/ was dieselben für schröckliche Sachen bekant haben / vnd etlich hundert Menschen durch ihr Teuffels Kunst vmb das Leben gebracht / auch die Liebe Frücht auff dem Feld verderbt / vnd was sie sonst für Vbels angericht / ist mit fleiß beschrieben/ und in ein Gesang verfast ... ; Die Ander/ Auß dem Elsasserland/ Wie das zu Sanct Johannes/ ein stund von Elsaßzabern/ in der Capell die Bildnuß Christi auf dem Altar/ so in dem Schoß Mariae ligt/ wie man sie mit einander reden hören ... ist mit fleiß beschrieben/ unnd in dem Gesang zu Molßheim in Truck außgangen ...
Of the great misery that has occurred in the Margravate of Baden, how there over fifty witches, men, women, boys and girls were burned, what shocking things those same people confessed to, and how they through their devil's art had murdered several hundred people, also how they had spoiled the good fruits in the field, and what other evils they had wrought, is with diligence described and in a song composed.
Die Erste / Von dem grossen Jammer / Welcher sich begeben in der Marggraffschafft Baden / wie allda schon vber die fünfftzig Hexen / Mann / Weib / Knaben und Mägdlein / sein verbrant worden / was dieselben für schröckliche Sachen bekant haben / vnd etlich hundert Menschen durch ihr Teuffels Kunst vmb das Leben gebracht / auch die Liebe Frücht auff dem Feld verderbt / vnd was sie sonst für Vbels angericht / ist mit fleiß beschrieben / vnd in ein Gesang verfast / Im Thon: Kompt her zu mir spricht GOttes Sohn / etc.
Die Erste
HOert zu ihr Frawen vnd auch Mann / groß Wunder will ich zeigen an / so newlich ist geschehen / wie daß der böse Feind so gar / die Menschen bringt in gefahr / thu ich mit warheit sagen.
Wie ihr jetzund werd hören thun / was für jammer geschehen schon / mit dieser Teuffels Rotte / die sich dem Bösen Geist verpflicht / ja viel Vnglück han angericht / davor behüt uns Gotte.
Erstlich in deß Marggraffen Land / genent von Baden wolbekant / schon viel verbrand sein worden / zu Kupene vnd zu Rastatt / bey 50 man verbrennet hat / an diesen dreyen Orthen.
O frommer Christ thue wol verstahn / was sie für vbel han gethan / wil ich mit warheit singen / von Mann / Weib / Knaben vnd Mägdlein / was sie bekanten in der pein / wil ich euch vorbringen.
Ein junger Gesell verbrennet war / seins alters auff die 13 Jar / der bekent in der Summen / das er zu Nachts in Weibergstalt / ein rechte Teufflin mercket bald / habe zu der Ehe genommen.
Vnd mit ihr gehalten die Hochzeit / dabey auch wahren stattliche Leut / die zahl war bey 3000. sein Hochzeit wehret siben Nacht / den grossen Reiffen habens gemacht / der also vbel gehauset.
Wol in dem Würtenberger Land / wie Männiglichen wolbekant / daß der Wein ist erfroren / Gott es jhn nicht verhengen wolt / sonst in dem Land man habe / warhafftig wenig Korn.
Ein Mägdlein hat man auch verbrent / dasselbig öffentlich bekent / ihr allererst zeichen must sie an ihrem Vatter thun / an Händ und Füß erkrümmen nun / daß thet sie bald dergleichen.
Ach GOtt in deinem höchsten Thron / wie kans ein Kind eim Vatter thun / eim Stein möcht es erbarmen / O du getrewer JEsu Christ / behüt vns vor deß Teuffels list / komm du zu hülff vns Armen.
Ein reiche Bäwrin auch bekennt / wieviel sie Menschen hab verlemdt / zwey hundert / drey darneben / mit ihrer losen Zauberey / viel junge Kinder / Mann vnd Weib / hab sie bracht vmb das Leben.
Ein Hebamm auch darunder war / die bekannt vnd sagt offenbar / wie daß sie thet vmbringen 200. Kind in der Geburt / das Leben ihr genemmen wurd / das Herz möcht eim durchdringen.
Die Schwanen Wirthin zu Rastatt / gantz offentlich bekennet hat / wie sie hab zu essen geben / das Katzenfleisch für Hammel gut / das Hirn sie einmachen thut / kost manchem sein Leben.
Auch haben sie ein Pulver werht / wann sie das werffen auff die Erd / die Menschen gehn darüber / so an dem Morgen gehn von Hauß / den lincken Fuß vor setzen nauß / bekompt er das Fieber.
Vnd muß es haben ein gantzes Jar / ein gutleuth Fraw auch bey jn war / die thet ein ruthe tragen / wer nit am morgen wascht die Händ / der muß aussätzig werden geschwind / wenn sie damit thut schlagen.
Wer hie alles beschreiben wolt / ein gantzen Tag zubringen solt / Ach bittet hie allsamen / den getrewen Gott HErr JEsu Christ / daß er zerbrech deß Teuffels list / wer das begert / sprech Amen.