Doppeltes Todesurtheil, gefällt am 20. Januar 1890 vom Schwurgericht Elbing über die Ehefrau des Eigenkäthners Hochstein und ihre Helfershelferin, Frau Damalski.
- Ballad Title
- Doppeltes Todesurtheil, gefällt am 20. Januar 1890 vom Schwurgericht Elbing über die Ehefrau des Eigenkäthners Hochstein und ihre Helfershelferin, Frau Damalski.
- Ballad Location
- Deutsches Volksliedarchiv Freiburg i.Br. (Bl 13267).
- Digital Source
- SWBdepot
- Background Information
- A woman and her neighbour murder her husband. The song is sung to the child left behind.
- Event Date
- 1890
- Imprint
- Schwiebus : Reiche
- Printing Date
- [ca. 1890]
- Printing Location
- Świebodzin, Poland
- Printer Name
- Hermann Reiche
- Crime
- Murder
- Gender of Accused
- Female
- Category
- Crime and Punishment Ballads
- Sub-Category
-
Execution Ballads
- Language
-
German Ballads
- Other Media
-
Transcript: Doppeltes Todesurtheil
TRANSCRIPT:
Wenn Du noch einen Vater hast,
So danke, Kind, Gott auf Knieen,
Du kennst noch nicht des Lebens Last,
Richt, was es heißt, sich abzumühen.
Damit für Weib und Kind das Brot
Und was sonst für die Seinen nöthig,
Nicht sehle in der Zeit der Noth,
Ist er von früh bis Abends thätig.
Des Vaters Auge ruht auf Dir,
Wenn Dich die Mutter sorglich pfleget,
Du bist ihm seines Namens Zier,
Den er als theures Kleinod heget.
Er freut sich deiner Jugendlust
Und denkt, so bist Du selbst gewesen,
Ein Dankgefühl füllt seine Brust,
Sieht er von Krankheit Dich genesen.
Bald trittst Du in die Welt hinauß,
Der Jugend Tage sind entschwunden.
Dein Weggang auß der Eltern Hauß,
Macht auch dem Vater trübe Stunden.
Ob Du befolgst wohl seinen Rath,
Die Frage stört oft seinen Schlummer;
Ob Du wohl weichst wom rechten Pfad,
Dies macht dem Vater schweren Kummer.
Denn, hast Du keinen Vater mehr,
Fehlt Dir der beste Freund auf Erden,
Ein Freundeßherz, so liebeleer,
Kann Dir Erfatz dafür nicht geben.
So oft Du an der Mutter hand
Gehst hin zu Deines Vaters Hügel,
So sprich, Dein Aug’ empor gewandt:
“Sei Du stets meines Lebens Spiegel.”